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Pädagogik

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Im Begegnen werden

Unsere Schule und das Kinderhaus sind ein Ort der Begegnung. Begegnung ermöglicht Entwicklung und in der Begegnung entsteht etwas Neues. Diesem Credo sind der Waldorfpädagogik verbundene Eltern gefolgt und haben unsere Schule vor zehn Jahren auf den Weg gebracht mit einem einmaligen Konzept, in dem der Aspekt der Begegnung gleich mehreren Gesichtspunkten folgt.

„Die Begegnung mit dem Kind und dem Jugendlichen stellt eine wesentliche Quelle für die Gestaltung des Unterrichts dar.“ Die Menschenkunde Rudolf Steiners und dessen Ideen zur Erziehung bilden die Grundlage unserer ganzheitlichen Pädagogik. Mit dem Mehrgenerationenplatz rücken die Strukturen der Großfamilie wieder ins Zentrum der Gesellschaft. Die Freie Waldorfschule München Südwest, die WOGENO und das Kinderhaus der Freien Waldorfschule Südwest haben einen Rahmen geschaffen, der Platz lässt für ein feines Geflecht aus Synergien zwischen dem Bildungs- und dem Wohnstandort.

Unsere Schule versteht ihre erzieherische Aufgabe auch darin, ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen zu fördern. Wir stellen uns klar gegen jede Form der Diskriminierung, wie in der Stuttgarter Erklärung des Bundes der Freien Waldorfschulen formuliert, und verurteilen Meinungstendenzen, die sich offen gegen das Gemeinwohl stellen.

Epochenunterricht

Der Epochenunterricht ist eine unterrichtspraktische Besonderheit an der Waldorfschule. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg wird im täglichen Hauptunterricht, das heißt in den ersten beiden Zeitstunden des Tages, ein Gegenstandsbereich intensiv erarbeitet. Zu den Epochenfächern zählen Fächer wie Deutsch, Rechnen, Geschichte und Geometrie. Die intensive Beschäftigung mit einem Thema über eine längere Periode hinweg ermöglicht es, dass die Schüler tief in das jeweilige Sachgebiet eintauchen und sich hiermit verbinden können.

Zwischen den Epochen ein und desselben Fachgebiets haben die Kinder Zeit, den Stoff zu verarbeiten. Kenntnisse wachsen in der Ruhephase zu Fähigkeiten heran und Unklarheiten können sich auflösen, wenn der Stoff nach dem Absinken ins Unbewusste mit der neuen Epoche wiederholt wird.

Künstlerisch-praktische und künstlerisch-musische Fächer

Unterrichtsinhalte und Methoden unserer Waldorfschule sind darauf abgestimmt, die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu fördern und mit altersgemäßen Herausforderungen zu begleiten. Kopf, Herz und Hand werden gleichwertig angesprochen. Das Ziel: Die jungen Menschen werden auf ein Leben vorbereitet, das sie aus innerer Festigkeit und Freiheit selbst gestalten können.

Die lebenspraktische Orientierung der Schülerinnen und Schüler und die differenzierte Ausbildung ihres Willens werden durch ein vielfältiges Angebot an handwerklichen und künstlerischen Fächern gefördert. Dieses Ansinnen findet in sämtlichen Unterrichtsfächern seinen Widerhall. Der entwicklungsorientierte Lehrplan wird verwirklicht in den künstlerisch-praktischen Fächern Buchbinden, Handarbeit, Gartenbau, Holzarbeiten, Metallwerken, Plastizieren, Theaterspielen, Töpfern, Steinmetzen sowie in den künstlerisch-musischen Fächern Eurythmie und Musik.

Wir haben viel vor: klimaneutral werden.

Der Klimawandel und seine Folgen sind das beherrschende Thema unserer Zeit – an unserer Schule hat sich darum der AK Nachhaltigkeit gegründet. Sein Ziel ist kein geringeres als die einer klimaneutralen Schule. Der Weg dahin soll Schritt für Schritt erfolgen – unterstützt von dem beim Bund für Freie Waldorfschulen angesiedelten Projekt CO2ero. Diese hilft Waldorfschulen in ganz Deutschland auf ihrem Weg in die Klimaneutralität, bindet Eltern, Lehrer:innen und Schüler:innen mit ein. Die Zusammenarbeit ist auf zwei Jahre angelegt, die Unterstützung reicht von Workshops über die Vernetzung mit anderen Schulen bis zur Entwicklung einer konkreten Nachhaltigkeitsstrategie.

So sorgt die auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage dafür, dass die Schule übers Jahr gesehen 85% klimaneutral mit Energie versorgt werden kann. Und auch die Mensa ist schon seit Jahren sehr engagiert dabei. Es gibt nur einmal in der Woche ein Fleischgericht und durch das ,fröhliche Resteessen‘ an den Freitagen wird kaum Essen weggeworfen.

Auch die Schüler sind mit an Bord, sie haben eine Klima-AG gegründet. Die Schüler:innen setzen sich jetzt dafür ein, dass in allen Klassen der Müll ordentlich getrennt wird, die Erwachsenen sorgen dafür, dass die nötigen Behälter dafür vorhanden sind. Es sind viele kleine Schritte, die zum großen Ziel der Klimaneutralität führen – und alle, die daran mitwirken, spüren sofort, dass ihr Engagement etwas gebracht hat.

Ein weiteres Projekt zu mehr Nachhaltigkeit ist unsere Schüler-Radlwerktatt.

FAT-Bikes oder Radl-Anhänger, Roller, Mountainbikes und Rennräder – wir hatten sie alle schon in den ölverschmierten Händen und brachten sie wieder zum Rollen und ihre Besitzer zum Lächeln.
Selbst Omas Hollandrad mit Gesundheitslenker und Rücktrittbremse nehmen unsere Schüler:innen oder ein Schrauber-Team an. Die Räder werden repariert, gewartet, technisch verändert und/oder konserviert. Geschenkte oder gespendete Radl und Teile werden herausgeputzt und auf den Schulmärkten verkauft oder ausgeschlachtet und wieder- oder weiterverwertet. Wir recyceln oder upcyceln Ihr geliebtes und vernachlässigtes Radl.

Freie Musikinitiative Fürstenried

Sie ist ein Zusammenschluss von qualifizierten und erfahrenen Musikpädagogen, die an unserer Schule externen Instrumental- und Gesangsunterricht erteilen, mit dem Ziel, das musikalische Leben an unserer Schule in Zusammenarbeit mit deren Schulmusik und Lehrkörper zu bereichern. Den Waldorfschülern bietet die Freie Musikinitiative Fürstenried verlässlichen und qualitativ hochwertigen Instrumental- und Gesangsunterricht vor Ort, teilweise auch parallel zum laufenden Unterrichtsbetrieb oder auch während der Mittagsbetreuung. Die Musikpädagogen organisieren ihren Unterricht in Absprache mit den Schülern und Eltern auf freiberuflicher Basis. Die Schüler*innen können mehrmals im Jahr an Schülerkonzerten in den Räumen der Schule teilnehmen. Die freie Initiative unterstützt je nach Bedarf fortlaufend musikalische Schulprojekte, wie Theateraufführungen oder verschiedene Klassenaufführungen.

Förderkreis für Kindergesundheit

In unserer Tätigkeit im Therapiekreis ringen wir immer wieder mit der Frage, welche Impulse das Kind braucht in seinem individuellen Leben, in seiner einzigartigen Biographie mit seinen eigenen Bedürfnissen für seine Entwicklung. Denn Gesundheit ist ein prozessualer Zustand, ein Gleichgewicht, das es täglich neu auszuloten gilt. Dort, wo ein Kind in Not gelangt, auf eine Krise zusteuert oder gar krank wird, wird dieses Gleichgewicht immer wieder aufs Neue herausgefordert. Und da gilt es gemeinsam wahrzunehmen, hinzuspüren, was dieses Kind für seine individuelle Gesundheit braucht. Ziel ist, dass wir alle sowohl Eltern als auch Lehrer, gegebenenfalls Therapeuten und Arzt einen schützenden Kreis um dieses Kind bilden. Dieser „schützende Kreis“ nimmt neben allen Schwierigkeiten, die ein Kind hat, vor allem die Würde des Kindes in den diagnostischen Blick mit auf und sucht gemeinsam, leise, vorurteilsfrei und in „positiver Voreingenommenheit“ nach entwicklungsbegünstigenden Wegen.

„Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes.“

Rudolf Steiner